Die linden Lüfte sind erwacht
sie säuseln und weben Tag und Nacht,
sie schaffen an allen Enden.
O frischer Duft, o neuer Klang!
nun, armes Herze, sei nicht bang;
nun muß sich alles, alles wenden!
Die Welt wird schöner mit jedem Tag
man weiß nicht, was noch werden mag:
das Blühen will nicht enden!
Es blüht das fernste, tiefste Tal:
nun, armes Herz, vergiß der Qual;
nun muß sich alles, alles wenden!
Dir, die/der neben mir steht,
möchte ich etwas sagen
Dich, die mich begleitet
möchte ich etwas fragen.
Ist das für dich so schwer
zu verstehen, warum ich dich
ständig frage. Wohin soll ich gehen?
Als ich jung war, wie du,
kannte ich meinen Weg,
ich musste niemanden fragen-
wann-wohin soll ich gehen?
Aber wie alles andere in Leben
Ist ewig das Kommen und Gehen
ich bin einmal gekommen, jetzt muss
ich langsam gehen. Aus diesem Grund
Liebe Begleitung, versuch mich zu verstehen
mich und meine Frage:
Wohin soll ich gehen?
Wusstest du schon das die Nähe eines Menschen
gesund machen
krank machen
tot und lebendig machen kann.
Wusstest du schon
dass das Anhören eines
Menschen Wunder wirkt
dass das Wohlwollen Zinsen trägt
dass ein Vorschuss an
Vertrauen hundertfach
auf uns zurückkommt.
Wusstest du schon
dass die Nähe eines Menschen gut machen
böse machen
traurig und froh machen kann.
Wusstest du schon
dass das Wegbleiben eines
Menschen sterben lassen kann
dass das Kommen eines Menschen wieder leben lässt.
Wusstest du schon
dass die Stimme eines Menschen
einen anderen Menschen
wieder aufhorchen lässt
der für alles taub ist.
Wusstest du schon
dass das Wort
die Augen eines Menschen
wieder sehen machen kann
einen, der für alles blind war der nichts mehr sah
der keinen sinn mehr sah in dieser Welt
und seinem Leben.
Wusstest du schon das Zeithaben
für einen Menschen
mehr ist als Geld mehr als Medikamente unter Umständen mehr als eine geniale Operation.
Wusstest du auch schon,
dass der Weg vom Wissen über das Reden zum Tun unendlich sein kann.
Wusstest du schon
dass tun
mehr ist als reden.
Wusstest
du das alles schon?
Zehn kleine Pflegerlein
wollten sich mit Patienten freu‘n,
einen haben sie ins Büro gesetzt
da waren’s nur noch neun
von neun kleinen Pflegerlein
Hat einer Nachtschicht gemacht
Es hat ihm zwar viel Geld gebracht
Trotzdem waren’s nur noch acht
Acht kleine Pflegerlein
Die haben‘s übertrieben
Einem ging das Kreuz kaputt
Da waren’s nur noch sieben
von sieben kleinen Pflegerlein
Bekam eine,
es ist doch wie verhext
ein Kind - sie waren nun zu sechst
sechs kleine Pflegerlein
und einer nahm reiß aus
er macht jetzt Urlaub auf Ibiza
und fünfe bleiben zu Haus
von fünf kleinen Pflegerlein
macht einer
Er kann ja nicht’s dafür
ne‘ Kur - es bleiben nur noch vier
vier kleine Pflegerlein
arbeiten wie verrückt
einer verlor die Lust dabei
da waren’s nur noch drei
von drei kleinen Pflegerlein
hat einer am Wochenende frei
die ander’n betreuen die Patienten nun
aber es sind auch nur noch zwei
zwei kleine Pflegerlein
die rennen durch’s ganze Haus
einer brach sich gleich ein Bein
da hatten wir nur noch einen
ein armes Pflegerlein
der weis nicht mehr ein noch aus
der hat nicht lange überlegt
er blieb einfach zu Haus
Das grosse Glück noch klein zu sein,
sieht wohl der Mensch als Kind nicht ein,
und möchte, dass er ungefähr
schon 16 oder 17 wär.
Doch dann mit 18 denkt er: Halt,
wer über 20 ist, ist alt.
Kaum ist die 20 grad geschafft,
erscheint die dreissig greisenhaft.
Und an die 40, welche Wende,
die 50 gilt beinah als Ende.
Doch nach der 50, peu á peu,
schraubt man das Ende in die Höh.
Die 60 scheint jetzt ganz passabel,
und erst die 70 miserabel.
Mit 70 aber hofft man still,
ich werde 80, so Gott es will.
Wer dann die 80 überlebt,
zielsicher nach der 90 strebt.
Dort angelangt, zählt man geschwind,
die Leute, die noch älter sind.