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Der alte Mann und die Zeitungen
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- Zuletzt aktualisiert: Montag, 25. März 2019 02:37
(Lesereinsendung von J.T. aus B.)
Man sieht sie immer öfter, meistens frühmorgens wenn noch alle schlafen und auf den Strassen noch wenig los ist.
Frauen und Männer im Rentenalter die Dinge tun die eher untypisch für ihr Alter sind; Zeitungen und Werbeprospekte austragen, aber auch nach Flaschenpfand in Müllkörben wühlen, mit grossen Tüten an Pfandautomaten in Supermärkten und natürlich bei den Tafeln um ein paar abgelaufene Lebensmittel zu erhaschen.
Einer davon ist der Zeitungsmann aus unserer Strasse, Mitte 70, manchmal keuchend und mit schweren Schritt, kämpft er sich tapfer von Haus zu Haus um den Leuten ihre abonnierte Tageszeitung rechtzeitig zum Frühstück in den Briefkasten zu stecken. Bei Wind und Wetter, zu allen Jahreszeiten.
Im Sommer an Tagen wo der frühe Morgen schon warm ist, trägt er zu seiner einfachen Kleidung ein Handtuch um den Hals um sich den Schweiss vom Gesicht zu wischen.
Die meisten seiner Kunden die altersmässig seine Kinder sein könnten, werden einen bequemeren Job mit besseren Verdienst haben - trocken und bei angenehmer Temperatur auf einem Bürostuhl sitzend.
Auch wenn die Arbeit für einen Rentner anstrengend ist und der Lohn eines Zeitungsausträger gering ist, macht er den Eindruck als gefalle ihm seine Arbeit und die Bewegung.
Allerdings nur zum Spass wird er es nicht machen. Man sieht ihm an dass er finanziell auf den kleinen Nebenverdienst angewiesen ist, weil wie bei vielen anderen seine Rente einfach nicht reichen wird. Ältere Leute schämen sich oft irgendeine Unterstützung zu beantragen, dann lieber für 2 oder 3 Euro die Stunde arbeiten gehen.
Der Staat gibt unsere Steuergelder zur Zeit mit vollen Händen aus, viele Milliarden Euros werden jedes Jahr zusätzlich ausgegeben. Hunderttausende junger Leute, die wahrscheinlich den Stolz haben für ihren Lebensunterhalt lieber selbst zu arbeiten, hat man aus dem Ausland angelockt, nur um sie hier in Lager zu pferschen, untätig rumsitzen zu lassen und kostspielig mit bis zu 1500 Euro pro Monat und Person zu versorgen.
Was ist das für ein Staat, der arbeitsfähige junge Leute mit Milliarden Euros vollversorgt aber keinen einzigen Euro für seine eigenen Armuts-Rentner übrig hat???
Der alte Zeitungsmann kommt seit einiger Zeit nicht mehr. Vielleicht ist er nur vorübergehend krank, vielleicht aber auch verstorben.
So oder so, ich hoffe er hat(te) noch ein paar gute Tage - auch mit seiner kleinen Rente.
Goodbye...
P.S.
In ein paar Jahren, so hat man uns ja schon versprochen, wird es für Rentner richtig schlecht. Ich wünsche jedem netten Leser, dann wenigstens noch das kleine Glück eines alten Zeitungsmann.
Kommentare
Traurig ist dass hier zigtausend jungen Leuten die soziale Hängematte bezahlt wird und bei den Alten und Pflegebedürftigen bis zur Unmenschlichkeit gespart wird.
wieso soviel luxus für einwanderer und für armutsrentner gibt es nichts ?
Hoffe er hatte doch Glück und sitzt jetzt in Spanien in der Sonne.