Erklärungen A - Z
Was ist 53b, 43b (53c, 87b) - Was ist eine Betreuungskraft
Details- Details
- Zuletzt aktualisiert: Montag, 11. März 2024 18:22
Was ist 53b, 43b (53c, 87b) - Was ist eine Betreuungskraft (Alltagsbegleiter)
53b, 43b, 53c und 87b sind Bezeichnungen für Paragraphen im elften Buch des Sozialgesetzbuch.
Die Paragraphen regeln die zusätzliche Betreuung und Aktivierung pflegebedürftiger Heimbewohner in stationären Pflegeeinrichtungen, durch Betreuungskräfte.
Die zusätzliche Betreuungskraft ergänzt in einem Pflegeheim die Pflegekräfte:
die Betreuungskraft pflegt Seele & Geist - die Pflegekraft pflegt den Körper.
Seit dem Pflegestärkungsgesetz I gültig ab 01.01.2015, haben künftig nicht nur demente Heimbewohner sondern alle pflegebedürftigen Heimbewohner einen Anspruch auf zusätzliche Betreuung.
Darüberhinaus wurde auch die Betreuungsrelation erhöht; eine Betreuungskraft in Vollzeit ist künftig maximal für nur noch 20 Heimbewohner zuständig (vorher 24).
Mit diesen Änderungen entsteht bundesweit ein zusätzlicher Bedarf von über 50.000 Betreuungskräften. Der Beruf gilt als besonders zukunftssicher und ist auch für Quereinsteiger geeignet.
Die "Betreuungskraft" wird auch Präsenzkraft, Seniorenbetreuer, Alltagsbetreuer, Betreuungsassistent, Alltagsbegleiter oder zusätzliche Betreuungskraft genannt.
Teilweise wird auch noch die alte, nicht mehr gültige Bezeichnung "Betreuungskraft nach § 87b" verwendet.
Die Aufgaben einer Betreuungskraft
Die Betreuungskraft soll Senioren bei deren Alltag begleiten und unterstützen, aber auch fördern und aktivieren.
Dies beginnt mit einfachen Dingen wie Ansprache und Gespräche, Hilfe bei den Mahlzeiten oder beim Kochen und Lesen, desweiteren die Unterstützung bei Freizeitbeschäftigungen und Begleitung bei Freizeitunternehmungen bis hin zur Motivation von neuen Aktivitäten und die Aktivierung kognitiver Fähigkeiten.
Pflegerische Tätigkeiten zählen nicht zum Aufgabenbereich einer Betreuungskraft.
Bei Anstellung in einem Pflegeheim, ist die Betreuungskraft der Leitung Sozialer Dienst unterstellt.
Wie wird man Betreuungskraft
Zunächst sollte jeder für sich selbst prüfen ob er für diese spezielle Tätigkeit auch geeignet ist und Freude, Empathie und Geduld im Umgang mit Senioren und Pflegebedürftigen aufbringen kann. Die Arbeit ist mehr Berufung als Beruf.
Um als Betreuungskraft arbeiten zu können, ist eine Qualifizierungsmaßnahme mit mindestens 160 Stunden zzgl. Praktikum vorgeschrieben. Die Qualifizierungsmaßnahme beinhaltet einen Basiskurs (100 Stunden), ein Praktikum in einem Pflegeheim (2 Wochen) und einen Aufbaukurs (60 Stunden), mit abschliessenden Prüfungen.
Die Ausbildungsdauer beträgt insgesamt 3 bis 12 Monate. Der erfolgreiche Abschluss wird mit einem Zertifikat bestätigt.
Anschließend ist jährlich eine Fortbildungsmaßnahme mit mindestens 16 Stunden zu absolvieren.
Werbung
Wo findet die Qualifizierungsmaßnahme statt
Die Qualifizierungsmaßnahme wird von zugelassenen Verbänden und Bildungsanbietern durchgeführt. Angebote gibt es praktisch in jeder Stadt und größeren Gemeinden oder auch als Fernlehrgang. Anbieter finden bei der Bundesagentur für Arbeit.
Was kostet die Qualifizierungsmaßnahme
Häufig ist es möglich die Qualifizierungsmaßnahme kostenfrei zu absolvieren - entweder über den künftigen Arbeitgeber oder mittels Förderungsmöglichkeiten (Bildungsgutscheine) der Arbeitsagentur.
Wer braucht keine Qualifizierungsmaßnahme
Nicht jeder muss die Qualifizierungsmaßnahme absolvieren. Wenn Sie bereits im Pflegebereich tätig sind, dort eine Berufsausbildung gemacht oder an entsprechenden Fortbildungsmaßnahmen teilgenommen haben - gelten Sie als qualifiziert und können sofort als Betreuungskraft arbeiten. Dies ist beispielsweise der Fall bei examinierten Kranken-, Gesundheits- und Altenpfleger.
Was verdient man als Betreuungskraft
Das Gehalt einer Betreuungskraft ist nicht einheitlich festgelegt, es muss jedoch mindestens der Pflege-Mindestlohn gezahlt werden. Die Höhe ist abhängig von Pflegeheimbetreiber und Tarifen. Die Stellen werden häufig in Teilzeit oder als Minijob besetzt. Den aktuellen Verdienst einer Betreuungskraft finden Sie unter:
► Was verdient man als Betreuungskraft
Arbeitsmaterial für Ihre Arbeit als Betreuungskraft
Zur Beschäftigung und Aktivierung von Senioren und dementen Menschen werden erfolgreich Übungen im PDF-Format eingesetzt.
Eine große Auswahl hochwertiger Aktivierungen zur kostenfreien Nutzung finden Sie hier: PDF-Aktivierungen. Umfangreichere Aktivierungen finden Sie hier: Premium-Aktivierungen.
► Gut informiert mit unserem kostenlosen Newsletter
Weitere Details und Quellen
Vollständiger Gesetzestext: SGB XI
Bundesministerium für Gesundheit: Die zusätzliche Betreuungskraft
GKV-Spitzenverband: Richtlinien zur Qualifikation und Aufgaben
Alle Beiträge in dieser Kategorie:
- Pflegegrade, Module, Punkte - kurz erklärt
- 10-Minuten-Aktivierung
- Sammlung von Kurzerklärungen
- Was ist Biographiearbeit
- Was sind Heilmittel, Hilfsmittel, Pflegehilfsmittel
- Was sind Pflegekassen (Pflegeversicherung)
- Was verdient man als Betreuungskraft?
- Was ist SGB
- Was sind Pflegestützpunkte
- Was ist eine Pflegeberaterin (Pflegeberater)
- Was ist ein Hospiz
- Was ist Palliativ und Palliativpflege
- Was ist Geriatrie
- Was ist Gerontologie
- Was ist GKV, G-BA, PKV
- Was ist die Unabhängige Patientenberatung (UPD)
- Was bedeutet Validation
- Was ist ein Sozialer Dienst
- Was ist Ergotherapie
- Unterschied Betreuungskraft nach 45b und 53c (87b)
- Was ist eine Betreuungskraft nach 45b
- Was bedeutet "Aktivierung"
- Was ist ein Medizinischer Dienst (MD, MDK)
- Was ist 53b, 43b (53c, 87b) - Was ist eine Betreuungskraft
- Was ist eine Betreuung
- Wie lange sind Arznei-Rezepte gültig
- Krankenkasse pleite und nun?
Kommentare
dazu wird es einen separaten Beitrag auf Goldjahre.de geben.
wie wichtig das gemüt ist wissen wir glücklich von dieser welt zu gehn ist doch unser job es zu ereichen aber bestimmt nicht wenn wir alltagsbegleiter nur noch mehr stress haben zeitlich oder uns beschäftigen müssen damit wer ist den da für den menschen wenn ich feierabend habe.
wir wollen doch alle in unseren job das wir den menschen glücklich machen zufrieden. doch zu wenig personal ist nicht die lösung. menschen die 50 jahre arbeiten und dann im altenheim landen die überfordert sind unterbesetzt ist doch nur zum weinen. ich leide sehr darunter das es menschen die 50 jahre gearbeitet haben so ein weg zum schluss gehn müssen.
ich finde dass die altenheime selbst praktikanten begrenzte zahl nimmt, warum ist doch schön wenn jeder bewohner ein für sich hätte, das noch umsonst. selbst da gibt es einschränkungen wie bescheuert. da sollten die sogennanten heimleiter doch mal nachdenken und handeln. ok viel glück und schöne arbeitstage stressfrei und denkt dran wir sind alles nur menschen mit einer belastungsgrenze.
Ich habe am Tag vielleicht 20% meiner Arbeitszeit Zeit für Die Bewohner,den Rest erledige ich Hauswirtschaftliche Tätigkeiten. Traurig aber wahr